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Catherine Ludvik: Sarasvatī, Riverine Goddess of Knowledge. From the Manuscript-carrying Vīṇā-player to the Weapon-wielding Defender of the Dharma. Leiden (u. a.): Brill 2007. XVIII, 374 S., Ill. (Brill's Indological Library 27.) ISBN 978-90-04-15814-6. € 114,-.


Pages 193 - 198

DOI https://doi.org/10.13173/zeitdeutmorggese.161.1.0193




Tübingen

1 Diese These wurde von L. bereits separat publiziert: C. Ludvik: „Sarasvatī-Vāc: The Identification of the River with Speech.‟ In: AS 54,1 (2000), S. 119–130.

2 Ob samudrá- wirklich mit „ocean‟ (durchgängig) übersetzt werden kann, ist nicht unumstritten, vgl. K. Klaus: „Samudrá im Veda.‟ In: W. Diem/A. Falaturi (Hrsg.): XXIV. Deutscher Orientalistentag vom 26. bis 30. September 1988 in Köln. Ausgewählte Vorträge. Stuttgart 1990, S. 364–371. Die Deutung des Kompositums síndhumātar- als „bahuvrīhi of appurtenance‟ (S. 21), wenn es für Sarasvatī gebraucht wird, kann nicht so recht überzeugen: Sarasvatī soll Flüsse zur Mutter haben und selber ein Mutterfluss sein; aber welche Flüsse sind denn die Mütter der Sarasvatī? Die plausibelste Deutung, Sarasvatī habe den Indus als Mutter, wird von L. unter Verweis auf Aufnahmen des Satelliten Landsat abgelehnt (S. 18ff). Diese sind jedoch nur beweiskräftig, wenn es Anhaltspunkte zur geographischen Identifizierung Sarasvatīs gibt (womit L. sich explizit nicht auseinandersetzt). Darüber hinaus müssen mythische Vorstellungen sich nicht mit aktueller Geographie decken!.

3 Lediglich an einer Stelle (S. 245) findet sich in einer Diskussion über die jainistische Ikonographie Sarasvatīs eine sehr knapp gehaltene Skizze über die Bedeutung dieser Göttin für die Jainas. In dem dort zitierten Aufsatz von J. Cort („Medieval Jaina Goddess Traditions.‟ In: NUMEN 34, 2 [1987], S. 235–255) findet sich jedoch weiteres Material zur Rolle der Sarasvatī in Doktrin und Kult der Jainas.

4 M. Witzel: „Sur le chemin du ciel.‟ In: BEI 2 (1984), S. 123–279 vor. L. weist leider nicht daraufhin, dass Witzel Sarasvatī sowohl mit der Milchstraße als auch mit der Himmelswelt svarga-loka identifiziert, jedoch nicht auf Grundlage von RV-Stellen (Witzel ebda, S. 216–225).

5 Genauer: Vom Inzest Brahmās mit seiner Tochter Sāvitrī, die u. a. den Namen Sarasvatī trägt. Siehe dazu im Folgenden.

6 L. nennt selbst die relevante Literatur (S. 63f inkl. Fußnoten).

7 Sarasvatī verleiht dem Sänger dhī́- (RV 6.49.7b), herrscht über sie (RV 1.3.12c), fördert sie (RV 6.41.4c) und macht sie erfolgreich (RV 2.3.8a).

8 RV 3.23.4cd: dṛṣádvatyām mā́nuṣa āpayā́yāṃ sárasvatyāṃ revád agne didīhi „Leuchte, o Agni reichlich an der Dṛṣadvatī, unter (dem Volk) Manus, an der Āpayā, an der Sarasvatī.‟

9 Die einschlägige Studie von Srinivasan (D. Srinivasan: Concept of cow in the Rigveda. Delhi [u. a.] 1979) nennt keine RV-Stelle, in der Sarasvatī mit einem Wort für „Kuh‟ bezeichnet wird.

10 J. Gonda: Pūṣan and Sarasvatī. Amsterdam (u. a.) 1985.

11 H. Lommel: „Anāhitā- Sarasvatī.‟ In: J. Schubert (Hrsg.): Asiatica. Festschrift Friedrich Weller. Leipzig 1954, S. 405–413. Auch wenn man Lommel in der Identifizierung von Sarasvatī und Anāhitā nicht folgt, sprechen dennoch die Gemeinsamkeiten in der Auffassung vom Wesen der jeweiligen Flussgöttin für indo-iranisches Erbe.

12 RV 9.67.32 pāvamāntr yó adhyéty ŕṣibhiḥ sámbhṛtaṃ rásam tásmai sârasvatī duhe kṣīráṃ sarpír mádhūdakám „Wer die Pāvamānis lernt, den von den Sehern zusammengetragenen Saft, dem milcht Sarasvatī Milch, Butter, Honig, Wasser.‟ In Strophe 31 derselben Hymne belohnt Mātariśvan, der als himmlischer Feuerbringer das vedische Ritual überhaupt erst ermöglicht, den Rezitator der Pāvamāni-Strophen. Inhalt und Kontext dieser Hymne verdeutlichen somit den über eine bloße Flussgöttin hinausreichenden Charakter Sarasvatīs.

13 M. Witzel: „Early Sanskritization. Origin and Development of the Kuru State.‟ In: Electronic Journal of Vedic Studies 1,4 (1995), S. 1–26.

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