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Gérard Colas / Gerdi Gerschheimer (Hrsg.): Écrire et transmettre en Inde classique. Paris: École française d'Extrême-Orient 2009. 324 S. (École française d'Extrême-Orient. Études thématiques 23.) ISBN 978-2-85539-098-7. € 45,—.


Pages 499 - 502

DOI https://doi.org/10.13173/zeitdeutmorggese.162.2.0499




Freiburg i. Br.

1 Ein lehrreiches Beispiel für das Zusammenspiel von Textkritik und Kulturgeschichte ist J. Hanneder: Der „Schwertgleiche Raum‟ . Zur Kulturgeschichte des indischen Stahls. Stuttgart 2005 (Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse 2005.4).

2 Ein erster Versuch ist J. F. Fleet: „Spurious Indian Records.‟ In: Indian Antiquary 30 (1901), S. 201–223. Der Bibliographie kann man hinzufügen M. Njammasch: „Eine Fälscherwerkstatt im frühmittelalterlichen Gujarat.‟ In: Beiträge des Südasien-Instituts (Humboldt-Universität zu Berlin) 9 (1997), S. 1–20, vgl. auch O. v. Hinüber: „Kauṭalya, die Inkarnation der ‚Krummen Tour’, und die Wahrheit im alten Indien.‟ In: W. Reinhard (Hrsg.): Krumme Touren. Anthropologie kommunikativer Umwege. Wien 2007, S. 63–76, bes. S. 67 ff.

3 Einige wenige Textstellen aus der Sanskritliteratur, an denen Magneten genannt werden, hat W. Rau zusammengestellt: „Der Magnet im alten Indien. Sanskrit Parallelen zu Plinius: Naturalis Historia 34.42.‟ In: Bauddhasāhityastabakāvalī. Essays … Dedicated to Claus Vogel. Marburg 2008 (Indica et Tibetica 36), S. 285–289, vgl. auch StII 19 (1994), S. 215 und zum klassischen Altertum A. Radl: Der Magnetstein in der Antike. Quellen und Zusammenhänge. Stuttgart 1988. Die überraschend reiche Vielfalt von Wörtern, die im Sanskrit „Magnet‟ bedeuten, wird vor allem in der alchemistischen Literatur greifbar, vgl. J. G. J. Meulenbeld: A History of Indian Medicine. Vol. III (Index). Groningen 2002, s. v. kāntaloha, kāntapāṣāṇa, besonders die Verweise auf Vol. IIA (2000), S. 171, 285 mit weiterem Wortmaterial, vgl. auch tadyathā … ayaskāntarājasya kiyatparītto pi dhātuḥ sarvadṛḍham āyasam bandhanaṃ sphoṭayati, Gaṇḍavyūha (Hrsg. D. T. Suzuki; H. Idzumi 1949) 505,4 f. „gleichwie selbst ein winziges Stück Mineral des stärksten Magneten die allerfesteste Verbindung von Eisen auseinander zieht‟ und Manimekhalaï (The Dancer with the Magic Bowl) by Merchant-Prince Shattan trsl. by A. Daniélou. New York 1989, S. 129 (Kapitel 27) in der Erklärung des pramāṇa (!) saṃbhava: „On seeing a piece of iron move, it can be concluded that a magnet is present …‟ Die Aussage von N. Stchoupak und L. Renou „en littérature bhrāmaka et karṣaka ne sont pas attestés‟ (La Kāvyamīmāṃsā de Rājaśekhara. 1946 [Titelblatt irrtümlich 1846]), S. 181 Anm. 28 bedarf mindestens im Hinblick auf die alchemistische Literatur der Modifikation.

4 Es liegt an der Weite der Themenstellung, daß sich die eine oder andere Literaturangabe nachtragen ließe. Hier sei nur zu Anmerkung 13 hingewiesen auf das inzwischen erschienen Werk von J. Nattier: A Guide to the Earliest Chinese Buddhist Translations. Bibliotheca Philologica et Philosophica Buddhica X. Tokyo 2008 und zu Anmerkung 17 auf die Ausgabe der Vyākhyāyukti: The Tibetan Text of the Vyākhyāyukti of Vasubandhu critically ed. by Jong Cheol Lee. Tokyo 2001 (Bibliotheca Indologica et Buddhologica 8).

5 Die medizinischen Texte sind der Kharaṇādanyāsa, der schon früh von P. K. Gode erkannt wurde (Annals of the Bhandarkar Oriental Research Institute 20 [1939], S. 97–102), und Nr. 20 Annapānavidhi; um den Namen einer Person, der eine Dhāraṇī künftig Schutz gewähren sollte, eintragen zu können, ist auf Blatt 2304/2305 (Nr. 38 b) eine nicht ausgefüllte Lücke gelassen, vgl. O. v. Hinüber: The Gilgit Manuscripts. An Ancient Buddhist Library in Modern Research (im Druck). – Der für die Erforschung der Gilgit-Handschriften wichtige Beitrag von G. Schopen zu dem hier besprochenen Sammelband kam mir zu spät zur Kenntnis, um noch in die „Gilgit Manuscripts‟ eingearbeitet werden zu können.

6 Entsprechendes kann man für das Saṃghāṭasūtra zeigen: O. v. Hinüber: Der vernachlässigte Wortlaut. 2000 = Kleine Schriften 2009, S. 431–450, bes. S. 444 ff. und The Gilgit Manuscripts (Einleitung), wie vorherige Anmerkung.

7 Indirekt hat G. Colas auch durch einen seiner früheren Aufsätze, der in vielen Beiträgen als Referenztext erwähnt wird, zu diesem Sammelband beigetragen: „Critique et transmission des textes de l'Inde classique‟ aus der Zeitschrift Diogène 186 (1999), S. 37–54. Es wäre dem Leser eine hoch willkommene Hilfe gewesen, wenn sich die Heraus geber entschlossen hätten, diese nicht ganz leicht zugängliche Arbeit wiederum abzudrucken.

8 Das Buch ist auch besprochen von Pierre-Sylvain Filliozat in: Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, Comptes rendus des séances de l'année 2009 (2011), S. 1754–1760 und von Ludo Rocher in: JAOS 131 (2011), S. 133–135.

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