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The Plum in the Golden Vase or, Chin P'ing Mei. Volume Three: The Aphrodisiac. Translated by David Tod Roy. Princeton/Oxford: Princeton University Press 2006 [paper 2011]. LXVII, 722 S. (Princeton Library of Asian Translations.) ISBN 978-0-691-12534-3 [paper 978-0-691-15018-5]. $ 82,50 / £ 57,50 [paper $ 39,95 / £ 27,95].


Seiten 587 - 590

DOI https://doi.org/10.13173/zeitdeutmorggese.163.2.0587




Köln

1 Vgl. hierzu meine Ausführungen anläßlich der Vorstellung des 1. Bandes der Royschen Übersetzung in dem in Anm. 2 genannten 1. Hinweis. – Da gleichzeitig die älteste deutsche Übersetzung des JPM nach der von der Fachwelt hochgeschätzten manjurischen Fassung des Romans auf Grund von Text C durch Hans Conon von der Gabelentz, einem der Gründer – Mitglied Nr. 5 – der am 2. Oktober 1845 erstmals zusammengetretenen DMG, an einem etwas entlegenem Ort zu erscheinen begonnen hat – bislang liegen 90 Kapitel in 9 Heften vor – sei hier bibliographisch in aller Kürze auch auf sie aufmerksam gemacht: Diese Übersetzung des 19. Jh. erscheint in wahrscheinlich 10 Heften als: H. C. v. d. Gabelentz (1807–1874): Jin Ping Mei. Chinesischer Roman erstmalig vollständig ins Deutsche übersetzt. Hrsg. und bearbeitet von M. Gimm. [Teil I:] Kapitel 1–10. Berlin 2005 (Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Neuerwerbungen der Ostasienabteilung. Sonderheft 9); Teil II: Kapitel 11–20. Berlin 2006 (Sonderheft 13); Teil III: Kapitel 21–30 (Sonderheft 21); Teil IV: Kapitel 31–40. Berlin 2011 (Sonderheft 24); Teil V: Kapitel 41–50. Berlin 2011 (Sonderheft 26); Teil VI: Kapitel 51–60. Berlin 2012 (Sonderheft 28); Teil VII: Kapitel 61–70. Berlin 2012 (Sonderheft 30); Teil VIII: Kapitel 71–80. Berlin 2013 (Sonderheft 33); Teil IX: Kapitel 81–90. Berlin 2013 (Sonderheft 34).

2 Diese Besprechung knüpft an meine beiden Vorstellungen des 1. Bandes dieser Übersetzung, 1993 veröffentlicht, an: „Ein Meilenstein der Rezeptionsgeschichte. Die neue Chin P'ing Mei-Übersetzung von D. T. Roy.‟ In: OE 37, 2 (1994), S. 247–255 und „Das kommentierte Jin Ping Mei.‟ In: Hefte für ostasiatische Literatur (HOL) 18 (Mai 1995), S. 140–144 sowie meine Vorstellung des 2. Bandes dieser Übersetzung, 2001 publiziert, in: HOL 34 (Mai 2003), S. 94–98.

3 Vgl. für eine rühmende Betrachtung u. a. der durchgängig hohen Qualität der aufklärenden und weiterführenden Anm. die englische Rez. des 3. Bandes von Shuhui Yang in: Chinese Literature: Essays, Articles, Reviews 30 (2008), S. 212–218.

4 Siehe dazu die vorsichtig Version A des chinesischen Textes straffende und insofern leider dann doch nicht alles übersetzende schöne Übertragung von André Lévy: Fleur en Fiole d'Or (Jin Ping Mei cihua). 2 Bde. Paris 1985. (Bibliothèque de la Pléiade 320–321), Bd. 1, S. CXXXI–CXXXIII und Bd. 2., S. XXXV–XLIX.

5 Zum Vergleich – auch um den (bei dieser Stelle relativ geringen!) Unterschied zwischen Versionen A und C zumindest anzudeuten, ist doch die hier vorzustellende Übersetzung die einzige, die Text A zugrundelegt, während sowohl die vom Manjurischen ins Deutsche übersetzte Übertragung des 19. Jh. wie auch die beiden anderen deutschen Übersetzungen dem jüngsten chinesischen Text C folgen und um die un ver gleichliche Güte der Royschen Übersetzung herauszustellen – sei hier diese Textstelle außerdem in der Gabelentz schen Übertragung (49. Kap. der in Anm. 1 genannten Ausgabe, V. Teil, S. 803–804): „Ximen Qing trat unvermutet herzu und sah, dass der Bonze von außer ordentlicher Gestalt war, mit einem Kopf wie ein Leopard und eingefallenen Augen, leder farbenem Gesicht voller Stippen und mit einem Schleier bedeckt. Er trug ein fleischfarbenes Gewand, unter dem Kinn war ein struppiger Bart gewachsen, um den Kopf war ein glänzend weißer Rand – fürwahr eine sonderbare Erscheinung, ein wahrer Buddha schüler, ein einäugiger Drache, in dem sich die feurige Natur nicht zurückgehalten hatte. Er saß ruhig auf einer Bank, das Haupt geneigt, der Hals auf der Brust zusammen gesunken. Aus der Nase floß Schleim.‟, der Kuhnschen, den Text [in 49 (!) Kap.] neu einteilenden Übertragung von 1930 (in der Ausgabe von 1984: Kin-ping-meh oder die abenteuerliche Geschichte von Hsi Men und seinen sechs Frauen. Aus dem Chines. übertr. von F. Kuhn. Leipzig/Weimar, Bd. 1, 27. Kap., S. 504): „Unter den Knienden erregte seine besondere Aufmerksamkeit die seltsame Gestalt eines dürren ausgemergelten Mönches, dessen fleischlose Glieder wie Holzstücke gegen die Falten der geflickten rotbraunen Kutte spießten. Fanatisch glühten ihm aus dem mageren Antlitz zwei kreisrunde Leoparden augen. Um die blanke Glatze wand sich ein wächserner Reif, unter dem Kinn flatterte ihm wirres, ungepflegtes Barthaar. Er schien ein wahrer Arhat, ein auserwählter Buddhajünger zu sein, wie er mit vornübergeneigtem Kopf und eingezogenem Hals so entrückt und verzückt über der Andachtsbank kauerte, daß er gar nicht bemerkte, wie ihm aus den Nasenlöchern, zwei dünnen Nephritstäbchen gleich, der Nasenschleim herab troff.‟ und der Kibatschen Übersetzung, die in den zwanziger Jahren des 20. Jh. begonnen erst in Gänze von 1967–1983 gedruckt wurde (Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase … Zum ersten Male vollständig aus dem Chines. ins Deutsche übertr. von Otto und Artur Kibat. Hrsg. und eingel. von H. Franke. 5 Bde. und 1 Kommentarband. Hamburg 1982, Bd. 3, 49. Kap., S. 119) zitiert: „Ohne rechten Grund ging Simen Tjing hinein, um sich das Innere des Saales anzusehen. Da erblickte er einen Mönch von ungewöhnlichem Körperbau und angespannt forschendem Gesichtsausdrucke mit den runden Augen eines Pardelkopfes. Leberbraun war er von Hautfarbe. Auf dem Haupte trug er einen Reif aus Hühnerwachs und als Kleidung eine fleischfarbene Kutte mit spitz zugeschnittenem Kragen. Sein Kinnbart war zerzaust und auf dem Schädel hatte er einen blanken Auswuchs. Er war von seltsamster Gestalt, ein echter Arhat? Er war ungestüm, wie ein einäugiger Drache. Er schien mit seinem Grübelsitze wie verwachsen; seinen Nakken gebeugt, ließ er das Haupt auf die Brust sinken, und Schleim hing ihm aus der Nase.‟

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