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Aus der Gründungszeit der DMG: Acht Briefe (1838–1847) von August Friedrich Pott an Conon von der Gabelentz


Seiten 453 - 476

DOI https://doi.org/10.13173/zeitdeutmorggese.167.2.0453




The following 8 letters by the Halle linguist A. F. Pott to his colleague the Altenburg landowner and statesman, also a well-known linguist, Conon von der Gabelentz, cover the years 1838–1847. They touch on scholarly matters of shared interest, like Pott's studies on the gypsy language and Gabelentz' edition of Ulfila's Gothic Bible translation but also provide information on issues of forming an association of German Orientalists, establishing a journal of Oriental studies and supporting journals with a liberal tendency like the Halle yearbooks and the Halle Literary Gazette. Thus they contribute to our knowledge of this formative period of German Oriental Studies and two of their celebrated representatives.

Berlin

1 Vgl. P. Aufgebauer: “Jubel — Protest — Philologie: die Gründung des ‘Vereins deutscher Philologen und Schulmänner’ 1837 in Göttingen.” In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 82 (2010), S. 95–110; in einer aus späteren Jahren stammenden Liste der Erstunterzeichner der Gründungsurkunde wird dort Pott, nicht aber Gabelentz genannt.

2 Die Gegenbriefe sind veröffentlicht in H. Walravens: Hans Conon von der Gabelentz (1807–1874) und sein Umkreis. Linguistische Briefwechsel von oder mit Hermann Brockhaus, Heinrich Ewald, Karl Friedrich Neumann, August Friedrich Pott, Wilhelm Radloff und Karl Andree. Wiesbaden 2015 (AAS 42.)

3 Vgl. J. Leopold: The letter liveth. The life, work and library of August Friedrich Pott (1802–1887). Amsterdam 1983; R. Schmitt: “Pott, August Friedrich.” In: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 659–660.

4 G. von der Gabelentz: “Pott, August Friedrich.” In: Allgemeine Deutsche Biographie 26 (1888), S. 478–485, hier S. 485.

5 Geschichte der großen Liao aus dem Mandschu übersetzt von H. Conon von der Gabelentz. Herausgegeben von H. A. von der Gabelentz. St. Petersburg.

6 Die Geschichte von Kasna Chan. Ein mongolischer Erzählungszyklus. Nach einer nun verschollenen Handschrift übersetzt von Hans Conon von der Gabelentz. Aus dem Manuskript herausgegeben von H. Walravens. Wiesbaden 2004 (Sinologica Coloniensia 22).

7 H. C. von der Gabelentz: “Über das Passivum. Eine sprachvergleichende Abhandlung.” In: Abhandlungen der philologisch-historischen Classe der königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften 3 (1861), S. 449–546.

8 Die Göttinger Sieben — Kurzbezeichnung für die sieben Göttinger Professoren, die 1837 gegen die Aufhebung der hannoverschen Verfassung durch Ernst August I. schriftlich protestierten und daraufhin entlassen wurden: Wilhelm Eduard Albrecht (Staatsrechtler), Friedrich Christoph Dahlmann (Historiker), Heinrich Ewald (Orientalist), Georg Gottfried Gervinus (Literarhistoriker), Jacob und Wilhelm Grimm (Juristen und Germanisten), Wilhelm Eduard Weber (Physiker). Drei von ihnen: Dahlmann, Gervinus und J. Grimm wurden überdies des Landes verwiesen.

9 Die Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes erschien in sieben Bänden 1837–1850, zunächst 1837–1840 bei Dieterich in Göttingen, dann bei H. B. König in Bonn (herausgegeben von H. Ewald, C. v. d. Gabelentz, J. G. L. Kosegarten, Ch. Lassen, C. F. Neumann, E. Rödiger und F. Rückert. Bd 1–7. Göttingen: Dieterich 1837–1846/1850.) Sie wurde gewissermaßen abgelöst durch die Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, die seit 1847 bei Brockhaus in Leipzig erschien.

10 H. C. v. d. Gabelentz: “Mandschu-mongolische Grammatik aus dem Sân-hopián-làn.” In: Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 1 (1837), S. 255–286.

11 Emil Rödiger, Sangerhausen 13. Okt. 1801–15. Juni 1874 Berlin, Arabist, 1835 Professor in Halle, 1860 Professor in Berlin. Vgl. Allgemeine Deutsche Biographie 29 (1889), S. 26–30 (C. Siegfried).

12 “Kurdische Studien.” In: Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 3 (1840), S. 1–63; 4 (1842), S. 1–42, 259–280; 5 (1844), S. 57–83; 7 (1850), S. 91–167.

13 Vergleichende Grammatik des Sanskrit, Zend, Griechischen, Litthauischen, Altslawischen, Gothischen und Deutschen. Theil 3. Berlin 1837, S. 489–732.

14 Albert Agathon Benary: Die römische Lautlehre, sprachvergleichend dargestellt. Berlin 1837.

15 Hallische Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst, erschienen 1838–1841 in Leipzig; fortgesetzt durch Deutsche Jahrbücher für Wissenschaft und Kunst. Leipzig 1841–1843.

16 C. Niebuhr: Reisen durch Syrien und Palästina, nach Cypern, und durch Kleinasien und die Türkey nach Deutschland und Dännemark. Mit Niebuhr's astronomischen Beobachtungen und einigen kleineren Abhandlungen. Bd. 3. Hamburg/Leipzig 1837.

17 Julius Klaproth, 1783–1835, in Paris tätiger Orientalist, zusammen mit J. P. Abel Rémusat Begründer der modernen Sinologie. Vgl. H. Walravens: Julius Klaproth (1783–1835). Leben und Werk. Wiesbaden 1999 (Orientalistik Bibliographien und Dokumentationen 3). — Julius Klaproth (1783–1835): Briefe und Dokumente. Wiesbaden 1999 (Orientalistik Bibliographien und Dokumentationen 4). — Klaproth war ein scharfer und gefürchteter Kritiker und machte sich daher wenig Freunde. Überdies wurde er in Petersburg der “Privatisierung” von Akademiebüchern beschuldigt, während er in Frankeich für einen preußischen Spion gehalten wurde. Daher erschien Pott eine Evaluation von Klaproths Leben und Werk wünschenswert. Gabelentz ist indes auf diesen Vorschlag nicht eingegangen, da er sich nur für den Bereich Linguistik als kompetent genug betrachtete.

18 Arnold Ruge, Bergen/Rügen 13. Sept. 1802–31. Dez. 1880 Brighton, Schriftsteller. Er wurde 1824 als Mitglied des geheimen Jünglingsbundes verhaftet und verurteilt und saß bis 1830 (Begnadigung) auf der Festung Kolberg ein. 1831 habilitierte er sich in Halle, und 1838 gründete er zusammen mit Echtermeyer die erfolgreichen Halleschen Jahrbücher. Nach dem Verbot durch die preußische Regierung gründete er die Zeitschrift erneut unter anderem Namen in Dresden, aber auch dort wurde sie verboten, und so wich er in die Schweiz aus. Vgl. Helmut Reinalter: “Ruge, Arnold.” In: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 236–238.

19 Ernst Theodor Echtermeyer, Liebenwerda 12. Aug. 1805–6. Mai 1844 Dresden, Philosoph und Schriftsteller. Bis heute ist er für seine Mustersammlung deutscher Gedichte für höhere Schulen bekannt (ursprünglich Halle 1836: Mustersammlung deutscher Gedichte für gelehrte Schulen). Vgl. K. Lorenzen: “Echtermeyer, Ernst Theodor.” In: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 272–273.

20 Markschwamm — Carcinoma medullare — nach der weichen, markähnlichen Beschaffenheit so bezeichnet, bösartige, raschwachsende Geschwulst, Rundzellensarkom. (Freundliche Information von Agnes Weiske, München.)

21 Wilhelm Eduard Wilda, Altona 17. Aug. 1800–9. Aug. 1856 Kiel, Jurist. 1832 ao. Prof. in Halle, Mitbegründer der Zeitschrift für deutsches Recht und deutsche Rechtswissenschaft; 1842 Ordinarius in Breslau, 1854 in Kiel. Vgl. Johann August Ritter von Eisenhart: “Wilda, Wilhelm Eduard.” In: Allgemeine Deutsche Biographie 42 (1897), S. 491–493.

22 Julius Löbe, 1805–1900; Landpfarrer in Sachsen-Altenburg, Sprachwissenschaftler und Herausgeber von Pierers Universal-Lexikon. Vgl. R. Löbe: “Zum Gedächtnis an D. th. et phil. August Julius Löbe, Geheimer Kirchenrath und Pfarrer em. in Rasephas, geb. den 8. Jan. 1805, gest. den 27. März 1900.” In: Kirchliches Jahrbuch für das Herzogthum Sachsen-Altenburg 6 (1900), Separatum. — A. Brauer: “Julius Löbe, Lexikograph und Sprachforscher (1805–1900).” In: Aus dem Antiquariat 1986, S. 137–142.

23 Heinrich Ewald, Göttingen 16. Nov. 1803–4. Mai 1875 Göttingen, Orientalist. 1827 wurde er als Nachfolger seines Lehrers Johann Eichhorn Ordinarius an der Universität Göttingen. 1837 als einer der Göttinger Sieben entlassen, nahm er 1838 eine Berufung nach Tübingen an. 1848 kehrte er nach Göttingen zurück, wo er alttestament-liche Theologie und Orientalistik lehrte. 1867 lehnte er den geforderten Eid auf den preußischen König ab, wie er auch die preußische Vorherrschaft ablehnte. Er wurde aus der Fakultät ausgeschlossen und verlor 1868 auch die Lehrerlaubnis. Vgl. W. Kirfel: “Ewald, Georg Heinrich August von.” In: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 696–697.

24 Hier dürfte die Leipziger Allgemeine Zeitung (Leipzig 1837–1843) gemeint sein.

25 Friedrich Christoph Dahlmann, Wismar 13. Mai 1785–5. Dez. 1860 Bonn, Historiker, 1813 ao. Professor in Kiel, 1829 Ordinarius in Göttingen; 1837 wegen seines Protests gegen den königlichen Verfassungsbruch entlassen, ging er nach Leipzig, dann nach Jena und schließlich 1842 nach Bonn. 1848 wurde er in den Frankfurter Bundestag entsandt und war auch Referent des Verfassungsausschusses der Nationalversammlung. Vgl. E. Angermann: “Dahlmann, Friedrich Christoph.” In: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 478–480.

26 Jacob Grimm, Hanau 4. Jan. 1785–20. Sept. 1863 Berlin, nach juristischen und philologischen Studien war er als Bibliothekar in Kassel tätig; 1830 wurde er Professor an der Universität Göttingen; 1837 als einer der Göttinger Sieben des Landes verwiesen, wurde er 1841 zum Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften berufen. Mit seinem Bruder Wilhelm gilt er als Begründer der Germanistik. Seine bedeutendste Leistung ist wohl das umfangreiche Deutsche Wörterbuch, das er bis zum Lemma “Frucht” betreuen konnte. Vgl. F. Neumann: “Grimm, Jacob.” In: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 76–79.

27 In Nürnberg fand 1838 die erste Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner statt.

28 H. C. v. d. Gabelentz Grundzüge der syrjänischen Grammatik. Altenburg 1841.

29 Peter von Bohlen, Wüppels 9. März 1796–6. Febr. 1840 Halle, studierte in Halle und Bonn Arabisch und Sanskrit, seit 1826 Prof. (1828: Ordinarius) für Orientalistik an der Universität Königsberg. In breiteren Kreisen wurde er durch sein Werk Das alte Indien (Königsberg 1830) bekannt. Vgl. A. Leskien: “Bohlen, Peter von.” In: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 61.

30 “Indogermanischer Sprachstamm.” In: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Section 2. Theil 18 (1840), S. 1–112.

31 Ulfilas: Veteris et Novi testamenti versionis gothicae fragmenta quae supersunt ad fidem Codd. castigata Latinitate donata adnotatione critica instructa cum glossario et grammatica linguae Gothicae coniunctis curis ediderunt H. C. de Gabelentz et Dr. J. Loebe. Lipsiae 1843–1846. 2 Bde (1. Teil Altenburg 1836).

32 Wohl: Jacob Grimm: Deutsche Grammatik. 1. Göttingen 1840. Vgl. auch Grimms Besprechung der Ulfilas-Ausgabe von Gabelentz und Löbe in Göttingische Gelehrte Anzeigen 1836, Nr. 180, S. 1786–1793 (auch abgedruckt in J. Grimm: Kleinere Schriften. Band 5. Berlin 1871, S. 248–252).

33 Christian Gottfried Zippel, 1767–1815, Prediger zu Niebudzen (Kirchenkreis Gumbinnen). Vgl. G. Bense: “Christian Gottfried Zippel — sein Beitrag zu multilingualen Studien in der Zeit um 1800.” In: Annaberger Annalen 2004, S. 107–122.

34 Maurizio Garzoni: Grammatica e vocabulario della lingua kurda. Roma 1787.

35 The Holy Bible containing the Old and New Testaments. Translated from the originals into the Pushto language. Serampore: The Mission Press 1818. 782 S.

36 Pott hatte 1840 seine Cousine Elise Ebeling, † 1885, geheiratet.

37 Auch diesem Wunsch ist Gabelentz nicht nachgekommen, indem er sich mit seiner mangelnden Kenntnis des Lettischen entschuldigte.

38 Siehe unten.

39 George Henry Borrow (East Dereham, Norfolk 5. Juli 1803–26. Juli 1881 Lowestoft, Suffolk), Schriftsteller, Reisender, Forscher, Linguist, zeitweise Agent der British and Foreign Bible Society. Vgl. W. I. Knapp: Life, writings and correspondence of George Borrow. London 1899. 2 Bde. — Borrow hatte sich bereits in The Zincali, or, an account of the Gypsies of Spain; with an original collection of their songs and poetry, and a copious dictionary of their language. (London 1841. 2 Bde.) mit den Zigeunern befaßt; sein eigenständiges Wörterbuch scheint jedoch erst 1874 erschienen zu sein: Romano lavo-lil: word-book of the Romany or, English Gypsy language: with specimens of Gypsy poetry, and an account of certain gypsyries or places inhabited by them, and of various things related to Gypsy life in England. London 1874. — Hier dürfte also The Zincali gemeint sein.

40 Das Werk erschien mit seinem Anfangsteil 1836 in der Schnuphaseschen Buchhandlung in Altenburg, wurde 1843 jedoch von Brockhaus übernommen und zuende geführt.

41 Hermann Brockhaus, Amsterdam 28. Jan. 1806–5. Januar 1877 Leipzig, 1841 außerordentlicher Professor (1847 Ordinarius) für Indologie an der Universität Leipzig. Vgl. Allgemeine Deutsche Biographie 47 (1903), S. 263–272 (C. H. Kellner).

42 Heinrich Leberecht Fleischer, Schandau 21. Febr. 1801–10. Febr. 1888 Leipzig; 1836 Prof. für Morgenländische Sprachen in Leipzig. Er trat insbesondere als Arabist hervor. Vgl. Allgemeine Deutsche Biographie 48 (1904), S. 584–594 (Ignaz Goldziher).

43 Johann Christian Friedrich Tuch, Quedlinburg 17. Dez. 1806–12. April 1867 Leipzig, Orientalist und Theologe, wurde 1847 Professor der Theologie in Leipzig. Vgl. C. G. A. Siegfried: “Tuch, Friedrich.” In: Allgemeine Deutsche Biographie 38 (1894), S. 754–756.

44 Gersdorfs Repertorium der gesamten deutschen Literatur (1 [1834]–34 [1842]); Fortsetzung: Leipziger Repertorium der deutschen und ausländischen Literatur (1 [1843]–72 [1860]). Der Herausgeber Ernst Gotthelf Gersdorf, Tautendorf 2. Nov. 1804–5. Jan. 1874 Leipzig, war Historiker und Bibliothekar, seit 1833 Leiter der Universitätsbibliothek Leipzig. Vgl. H. Lülfing: “Gersdorf, Ernst Gotthelf.” In: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 317–318.

45 Gemeint ist wohl die Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes; vielleicht ist Morgenland — Ex Oriente Lux das Bindeglied.

46 Christian Lassen, Bergen 22. Okt. 1800–8. Mai 1876 Bonn, bedeutender Indologe; er promovierte 1827 bei A. W. v. Schlegel in Bonn, wurde 1830 ao. Professor und 1840 Ordinarius. Er war zunächst Mitherausgeber, dann Hauptherausgeber der Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes. Sein Hauptwerk war die vierbändige Indische Altertumskunde. Bonn 1847–1861. Vgl. F. Wilhelm: “Lassen, Christian.” In: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 673.

47 Wilhelm Adolf Schmidt, Berlin 26. Sept. 1812–10. April 1887 Berlin, Althistoriker, Schüler von August Boeckh und L. von Ranke, mit denen sowie Pertz er 1844–1848 die Zeitschrift für Geschichtswissenschaft herausgab. Er habilitierte sich 1840 in Berlin und wurde 1845 ao. Professor. 1851 ging er als Ordinarius nach Zürich, 1860 nach Jena. Vgl. S. Löwenfeld: “Schmidt, Adolf.” In: Allgemeine Deutsche Biographie 31 (1890), S. 703–713.

48 August Boeckh, Karlsruhe 24. November 1785–3. Aug. 1867 Berlin, Altphilologe und Altertumsforscher. 1807 habilitierte er sich in Heidelberg, 1809 wurde er dort OrdinariuS. 1811 wechselte er an die Universität Berlin und wurde zum Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften berufen. Vgl. W. Vetter: “Boeckh, August.” in Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 366f.

49 Leopold von Ranke, Wiehe 21. Dez. 1795–23. Mai 1886 Berlin, Historiker; 1824 wurde er ao. Professor an der Universität Berlin, 1834 Ordinarius, überdies 1832 Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaften. Ranke gilt als einer Väter der modernen Geschichtswissenschaft. Vgl. U. Muhlack: “Ranke, Franz Leopold von.” In: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 140–142.

50 Georg Heinrich Pertz, Hannover 28. März 1795–7. Okt. 1876 München, 1827–1842 Leiter der Kgl. Bibliothek Hannover, dann Oberbibliothekar der Kgl. Bibliothek Berlin. Vgl. M. Wesche: “Georg Heinrich Pertz.” In: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 205–207.

51 Justus Olshausen, Hohenfelde 9. Mai 1800–28. Dez. 1882, Orientalist, wurde 1830 Ordinarius an der Universität Kiel. 1853 ging er als Oberbibliothekar und Lehrer der orientalischen Sprachen nach Königsberg. 1858–1874 war er Universitätsreferent im preußischen Kultusministerium. Vgl. C. E. Carstens: “Olshausen, Justus.” In: Allgemeine Deutsche Biographie 24 (1887), S. 328–330.

52 Hier handelt es sich um ein Treffen zur Vorbereitung der DMG. Die Versammlung der Philologen und Schulmänner fand in dem Jahre in Kassel statt.

53 Gustav Seyffarth, Übigau bei Torgau 13. 7. 1796–17. 11. 1885 New York, Ägyptologe und Theologe. Er erhielt 1825 eine ao. Professur für Philosophie und 1830 eine Nominalprofessur für Archäologie; er bearbeitete den Nachlaß des verstorbenen Friedrich August Wilhelm Sohn (1792–1824) und stellte sich wie dieser gegen J. F. Champollion; durch seine Polemik und die inzwischen erfolgten wissenschaftlichen Fortschritte geriet er ins Abseits, so daß er 1856 in die USA auswanderte, wo er als Lehrer und Prediger tätig war; vgl. A. Grimm: “Seyffarth, Gustav.” In: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 296–297.

54 Die Versammlung der Philologen und Schulmänner fand vom 1.–4. Okt. 1844 in Dresden statt. Bei dieser Gelegenheit wurde die Gründung der DMG für 1845 avisiert. Gabelentz stimmte einem versuchsweisen Anschluß an den Verein deutscher Philologen und Schulmänner zu.

55 Am 20. September 1837, unter dem Vorsitz von Alexander von Humboldt.

56 Möglicherweise Karl Friedrich Hermann, Frankfurt a. M. 4. Aug.1804 −31. Dez. 1855 Göttingen, seit 1842 Professor der Philologie und Archäologie in Göttingen und Direktor des philologischen und pädagogischen Seminars. Vgl. G. Baader: “Hermann, Carl Friedrich.” In: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 661–662.

57 Albert Wellmann, Lehrer am Gymnasium zu Stettin, veröffentlichte: Das gothische Adjectivum. Stettin 1835.

58 Rev. Richard Garnett: “On the languages and dialects of the British Isles.” In: Proceedings of the Philological Society 1 (1842/1844), S. 91ff., 144ff., 169ff., 243ff.; ders.: “On the probable relations of the Picts and Gael with the other tribes in Great Britain.” In: ibid., S. 119ff.

59 Die Versammlung der Philologen und Schulmänner fand vom 1.–4. Okt. 1845 in Darmstadt statt; dort wurde die DMG am 2. Okt. gegründet (mit Sitz in Leipzig).

60 Gabelentz hatte ein Verzeichnis aus St. Petersburg erhalten.– Friedrich Adelung, 1768–1843, Jurist, Linguist, Historiker, 1824 Direktor des Orientalischen Instituts (Asiatisches Departement?) zu St. Petersburg. Vgl. Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 80 (August Leskien)

61 H. C. v. d. Gabelentz: “Die wotjakische Declination.” In: Zeitschrift für die Wissenschaft der Sprache 1 (1846), S. 112–116.

62 Der preußische Konsul E. G. Schultz, der es 1842 von dem amerikanischen Missionar Eli Smith erhalten hatte. Vgl. A. F. Pott: “Über die Sprache der Zigeuner in Syrien.” In: Zeitschrift für die Wissenschaft der Sprache 1 (1846), S. 175–186.

63 A. F. Pott: Die Zigeuner in Europa und Asien. Ethnographisch-linguistische Untersuchung, vornehmlich ihrer Herkunft und Sprache nach gedruckten und ungedruckten Quellen. Halle 1844–1845. 2 Bde.

64 Leipziger Repertorium der in- u. ausländischen Literatur 1844, S. 398–399.

65 Johann Albrecht Friedrich Eichhorn, Wertheim/Main 2. 3. 1779–16. 1. 1856 Berlin, Preußischer Politiker, dessen Verdienste besonders in der Förderung und Durchsetzung des Zollvereins liegen. Er wurde 1840 Kultusminister, mußte jedoch 1849 zurücktreten. Vgl. St. Skalweit: “Eichhorn, Friedrich.” In: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 376–377

66 Wilhelm Schott, Mainz 3. Sept. 1802–21. Jan. 1889 Berlin, seit 1838 ao. Prof. für ostasiatische Sprachen in Berlin. Vgl. H. Walravens: Wilhelm Schott (1802–1889). Leben und Wirken des Orientalisten. Wiesbaden 2001 (Orientalistik Bibliographien und Dokumentationen 13).

67 Heinrich Leo, s. u.

68 Ludwig Friedrich Wilhelm Hoffmann, Leonberg 30. Okt. 1806–28. Aug. 1873 Berlin, Theologe 1839–1850 Inspektor der Basler Mission, dann Prof. an der Universität Tübingen. 1852 wurde er als Dom- und Hofprediger nach Berlin berufen. Vgl. H. Fausel: “Hoffmann, Wilhelm.” In: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 394.

69 Rez. zu A. F. Pott: Die quinäre und vigesimale Zählmethode bei Völkern aller Welttheile. In: Neue Jenaische Allg. Literaturzeitung 56 (1848), S. 221–224.

70 Georg Rosen, Detmold 21. Sept. 1820–29. Okt. 1891 Detmold, Diplomat und Orientalist; er war seit 1844 Dolmetscher bei der preußischen Gesandtschaft in Konstantinopel, dann 1853 Konsul in Jerusalem und 1867–1875 Generalkonsul in Belgrad. Vgl. G. Pelger: “Rosen, Georg Friedrich Wilhelm.” In: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 51–52.

71 Ludwig Pernice, Halle 11. Juni 1799–16. Juli 1861 Halle; er habilitierte sich 1821 in der Juristischen Fakultät und wurde 1825 Ordinarius der Rechtswissenschaften in Halle. 1838–1848 war er Kurator der Universität Halle, anschließend wieder Ordinarius sowie Mitglied des Preußischen Parlaments und (1854) Kronsyndikus. Vgl. “Pernice, Ludwig.” In: Allgemeine Deutsche Biographie 25 (1887), S. 387–388.

72 Der Historiker Heinrich Leo, Rudolstadt 19. März 1799–24. April 1878 Halle, promovierte 1822 in Erlangen, habilitierte sich 1824 in Berlin und wurde 1830 Ordinarius in Halle. In seinen publizistischen Beiträgen neigte er zur Polemik insbesondere gegen die Zeitströmungen. Vgl. C. Freiherr von Maltzahn: “Leo, Heinrich.” In: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 243–245.

73 Die ALZ stellte 1849 ihr Erscheinen ein.

74 Lorenz Diefenbach, Sprachforscher und Dichter, Ostheim/Hessen 29. 7. 1809–28. 3. 1883 Darmstadt, studierte Theologie in Gießen und wirkte als Lehrer, Stadtpfarrer und Bibliothekar in Frankfurt. Sein Hauptinteresse galt der Geschichte der deutschen Sprache und er veröffentlichte mehrere Lexika. Vgl. E. Schwarz: “Diefenbach, Georg Lorenz Anton.” In: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 640–641.

75 Rez. zu: Lorenz Dieffenbach: Gothische Sprachkunde: Vergleichendes Wörterbuch der gothischen Sprache. Erster Band. Frankfurt a. M. 1846. In: Neue Jenaische Allgemeine Literaturzeitung 1847, S. 117–118, 466–47.0 — Der 2. Artikel ist die Replik.

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