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Heinrich Zimmern: evangelischer oder jüdischer Herkunft?

Joachim Oelsner


Seiten 231 - 234

DOI https://doi.org/10.13173/zeitdeutmorggese.169.1.0231




1 J. Oelsner: „Heinrich Zimmern (1862–1931).‟ In: M. Steinmetz (Hrsg.): Bedeutende Gelehrte in Leipzig. Bd. 1. Leipzig 1965, S. 117–123; M. Müller: „Die Keilschriftwissenschaften an der Leipziger Universität bis zur Vertreibung Landsbergers im Jahre 1935.‟ In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig 28/1 (1979), S. 67–86, hier S. 71–74; M. P. Streck: „Altorientalistik‟ In: U. von Hehl / U. John / M. Rudersdorf (Hrsg.): Geschichte der Universität Leipzig 1409–2009. Bd. 4: Fakultäten, Institute, Zentrale Einrichtungen. Leipzig 2009, S. 345–366, hier S. 345–349; M. P. Streck: „Zimmern, Heinrich.‟ In: Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie 15 (2017), S. 293f.

2 Entspricht S. 1–17 der folgenden Arbeit: H. Zimmern: Babylonische Bußpsalmen umschrieben, übersetzt und erklärt. Leipzig 1885 (Assyriologische Bibliothek 6).

3 ZA 40 (1931), S. 134; übernommen von Oelsner 1965, S. 117.

4 „Heinrich Zimmern.‟ In: G. Herlitz / B. Kirschner (Hrsg.): Jüdisches Lexikon. Ein Enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens in vier Bänden. Bd. 4/2. Berlin 1927 (Nachdruck 1982), Sp. 1571.

5 Leonore Goldschmidt: „Philologie.‟ In: S. Kaznelson (Hrsg.): Juden im deutschen Kulturbereich. Ein Sammelwerk. Berlin 21959 (Neuausgabe 1962), S. 323–348, hier S. 328.

6 J. Renger: „Altorientalistik und jüdische Gelehrte in Deutschland – Deutsche und österreichische Altorientalisten im Exil.‟ In: W. Barner / Ch. König (Hrsg.): Jüdische Intellektuelle und die Philologien in Deutschland 1871–1933. Göttingen 2001 (Marbacher Wissenschaftsgeschichte 3), S. 253 Anm. 19.

7 D. Niefanger: „Jüdische Intellektuelle und die Forschung zu Alten Orient vor 1933. Responsion zu Johannes Renger.‟ In: Barner/König 2001, S. 265. – Zur kirchlichen Tätigkeit Zimmerns s. H. Neu: Pfarrerbuch der evangelischen Kirche Badens von der Reformation bis zur Gegenwart. Teil II: Das alphabetische Verzeichnis der Geistlichen mit biographischen Angaben. Lahr 1939, S. 693.

8 Siehe oben Anm. 4.

9 In Graben (heute Gemeinde Graben-Neudorf, Landkreis Karlsruhe) bestand bis 1938 eine jüdische Gemeinde mit einer Synagoge. Zu korrigieren ist die im Internet- Beitrag genannte Jahreszahl 1850 für den Amtsantritt des Vaters des Altorientalisten als Pfarrer in Graben; dieser erfolgte erst 1859, vorher war er in verschiedenen anderen Pfarrgemeinden tätig, seit 1881 war er zugleich Dekan des Kirchenbezirks Karlsruhe-Land, s. Neu 1939.

10 Angaben nach Neu 1939, S. 693. Wegen der kurzzeitigen kirchlichen Tätigkeit zu Beginn seiner Laufbahn ist dort auch ein Eintrag zu Heinrich Zimmern zu finden (s. o. Anm. 7).

11 Für die Vornamen des Pfarrer Zimmern sind verschiedene Angaben bezeugt: Konrad Johann, Heinrich Konrad Johann oder nur Heinrich.

12 Auswahl aus der Literatur zur Person: Herlitz/Kirschner 1927, Sp.1572 sub „Zimmern, 2. Siegmund Wilhelm‟; F. von Weech: Badische Biographien. Alte Folge 2. Heidelberg 1875, S. 541f.; A. Ritter von Eisenhart: „Zimmern, Sigmund.‟ In: Allgemeine Deutsche Biographie 45 (1900), S. 302. Vgl. auch M. Pinn: „Rechtswissenschaft.‟ In: Kaznelson 1959, S. 602; ausführlicher J. Braun: „Sigmund Zimmern (1796–1830) – ein deutsch-jüdisches Gelehrtenschicksal.‟ In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung 108 (1991), S. 210–236, dort S. 234ff. zur Tätigkeit in Jena, die durch weitere Dokumente des Universitätsarchivs Jena (= UAJ) ergänzt werden kann.

13 Vgl. Braun 1991, S. 234 mit Anm. 99; bei der dort zitierten Akte des Universitätsarchivs Jena (= UAJ), G I Nr. 015, handelt es sich um Verzeichnis der in diesen Semester eingenommenen Kolleg-Gelder („Rechnungs-Manual‟). Die Umstände der Berufung nach Jena sind nicht vollständig durchsichtig (UAJ Bestand A 521); sein Name findet sich nicht unter den Berufungsvorschlägen für die Wiederbesetzung durch Tod freigewordener Stellen. Dekan Walch schreibt am 16. Okt. 1825 an den Prorektor, Zimmern solle in 8–9 Tagen in Jena eintreffen, der Fakultät sei aber noch nichts über eine Anstellung bekannt geworden (Bl. 13); am 20. Okt. teilt der Kurator dem Rector magnificus mit, dass Zimmern zum Ordentlichen Honorarprofessor ernannt worden sei unter Umständen, unter denen der Senat nicht vorher befragt werden konnte (Bl. 15). Zum Jahreswechsel erfolgte die Besetzung der Sechsten Ordentlichen Professur der Juristischen Fakultät mit Zimmern (Bl. 19–20). Der Vorgang löste in der Fakultät Diskussionen aus (Bl. 16–17, vgl. auch Bestand K 412 [Protokoll-Buch der Juristischen Fakultät 29f.): danach hat Zimmern am 21. 1. 1826 seine Antrittsrede gehalten; im Sommersemester 1828 war er Dekan der Juristischen Fakultät. – Die Angabe für den Amtsantritt „Herbst 1826‟ (von Weech 1875, S. 541) ist entsprechend zu korrigieren.

14 Dass ein 1827 abgelehnter Ruf nach Breslau die Beförderung ausgelöst habe, geht aus den Dokumenten des Universitäts-Archivs Jena nicht hervor; Bestand A 525 besagt, dass nach dem Abgang eines Fakultätsmitglieds damals drei Professoren in ihrer Stellung aufrückten: Zimmern auf die fünfte, die beiden anderen auf die vierte bzw. dritte Professur (in Jena galt damals das Prinzip der Anciennität). Zur Ablehnung des Rufes s. Braun 1991, S. 234f. mit Anm. 101–103. Dokumente zum Tod UAJ, Bestand A 526.

15 Aus einem irrtümlich konstruierten Zusammenhang zwischen Konversion und Eheschließung (abgelehnt in von Weech 1875, S. 541) darf wohl gefolgert werden, dass seine Frau mit großer Wahrscheinlichkeit keine Jüdin, sondern Christin war.

16 Für dessen Mutter wird angegeben: „Tochter des Liederdichters Knapp‟; gemeint ist Albert Knapp (1798–1864).

17 Vorname auch Julie nach dem Namen, den sie bei ihrer Taufe angenommen hatte.

18 A. von Hauff: „Regine Jolberg geb. Zimmern (1800–1870).‟ In: G. Schwinge (Hrsg.): Lebensbilder aus der evangelischen Kirche Badens. Bd. 4. Heidelberg 2015, S. 164–183, hier S. 176.

19 Auch weitere Brüder wurden getauft, s. Braun 1991, S. 227 Anm. 68.

20 Über Regine Jolberg gibt es eine umfangreiche Literatur. Aus dieser seien hier nur genannt: von Hauff 2015; M. Berger: „Jolberg, Regine.‟ In: F. W. Bautz / T. Bautz: Bibliographisch-biographisches Kirchenlexikon. Bd. 21 (Ergänzungen Bd. 8). Nordhausen 2003, Sp. 718–727 (mit Auswahlbibliographie); M. Gmelin: „Regine (Julie) Jolberg, geb. Zimmern.‟ In: von Weech 1875, S. 423–425; H. J. Riekenberg: „Jolberg, Regine.‟ In: Neue Deutsche Biographie 10 (1975), S. 585f. Vgl. ferner die Erwähnung durch H. Ottenheimer bei Kaznelson 1959, S. 313. Durch die Angaben bei Riekenberg lassen sich die Vorfahren Heinrich Zimmerns bis weit ins 18. Jh. hinein zurückverfolgen; nach von Hauff 2015, S. 166, ist die Familie in Mannheim seit dem 17. Jh. nachweisbar, die Verfasserin gibt noch einige weitere Informationen zur Familie.

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